"Der Historiker" von Elizabeth Kostova
Eine absolute Buchempfehlung von mir. Obwohl ich eigentlich gerade garkeine Zeit habe, konnte ich diese Buch nicht mehr aus der Hand legen - das ist mir jetzt schon länger nicht mehr passiert.
Es geht um Dracula - um die wahre Geschichte und um die Legende. Es geht um Menschen, die sich mit Geschichte beschäftigen und sich in ihr ziemlich verstricken. Es geht um's Reisen durch die Welt und zu sich selbst.
Der FAZ-Rezensent zerreißt das Buch ohne auch nur ein gutes Haar an ihm zu lassen. Er vergleicht es mit Dan Brown und meint es wäre zu kompliziert, zu behäbig geschrieben. Spannenderweise kritisiert er genau die Punkte, die ich normalerweise an Büchern hasse: zu viele Erzählstränge, zu genaue Detailbeschreibungen von Nebensächlichkeiten. Seltsamerweise hat genau das mir bei dieser Autorin gefallen. Ich hatte null Probleme die verschiedenen Erzählstränge zusammenzukriegen, weil sie so kunstvoll kombiniert waren - und mir haben die genauen Beschreibungen von Situationen und Orten sehr gut gefallen, weil sie genau zu meinen eigenen Erlebnissen und Wahrnehmungen passten. Ich wünschte, ich könnte mich so ausdrücken. Der Vergleich zu Dan Brown hinkt von Anfang an. Das Buch ist deutlich komplexer und anspruchsvoller. Ohne dass ich es wirklich beurteilen könnte, macht es den Eindruck als hätte die Autorin intensiver recherchiert. Das liegt wohl vor allem daran, dass sie die historischen Hintergründe immer mit (fiktiven oder originalen) Quellen erklärt - die Dracula-Legende lässt sie dabei allerdings (intelligenterweise, wie ich finde) aus. Ehrlich gesagt warte ich auf den Film - die Filmrechte sind schon verkauft - selbst wenn ich weiß, dass er mich nur enttäuschen kann.
Ach ja, ich sollte Bram Stoker lesen, ich weiß.
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