Immer noch Belarus
Ein Bekannter von mir schrieb vor drei Tagen aus Minsk: "Wer hatte Angst gestern, protestiert heute." und "Eine so gute Laune hatte ich schon seit langem nicht!!! Alles beginnt nur!!!!"
Gestern Abend kam noch die Nachricht, dass der Schriftsteller und Publizist Andrej Dynko verhaftet worden ist, weil er den Protestierenden auf dem Kastrytschnizki-Platz Lebensmittel bringen wollte...
Martin, du hast mich nicht verstanden. Es ging mir um die Frage, weshalb die Wahlen, deren Ergebnis vorher schon klar war, so viel Aufmerksamkeit in den westlichen Medien erhalten. Jetzt dagegen, wo die Demonstranten die Aufmerksamkeit bräuchten, lässt die Berichterstattung nach. Und ob das auf die Bildzeitung zutrifft, weiß ich nicht, weil ich da nicht reingeguckt habe. Zum Glück ist unsere Informationgesellschaft so weit entwickelt, dass ich mir über fast alles mehrere Meinungen besorgen kann. Wenn ich will, kann ich über jedes Land dieser Erde gut informiert sein. Aber in Demokratien geht es darum, wovon die Menge der Menschen etwas mitkriegt - und zum Glück lesen nicht alle nur die Bildzeitung. Übrigens: Wieso wanderst du denn nicht aus?
Und Fire: Gerade die Geschehnisse in Belarus zeigen, dass du mit deiner "Gleichschaltung" der Medien etwas vorsichtiger sein solltest. Vielleicht liegt es daran, dass ich Deutsche bin, aber ich denke ein bißchen Zurückhaltung ist bei dem Begriff schon angebracht.
1 Comments:
So mittenmang im Studium? Ööh.. ääh.. na.. hmm.. Du hast mich falsch verstanden. Das mit dem Auswandern ist eher im Hinterkopf als auf meiner (rein fiktiven) Tagesordnung für nächsten Montag.
Zum Glück: Nicht jeder, der Aufmerksamkeit will, bekommt sie auch.
Traurig aber wahr: Selbst wer Aufmerksamkeit verdient, bekommt sie selten.
Bedenklich: Wer und was bei uns so alles Aufmerksamkeit bekommt.
Dennoch ist es das Recht jedes Einzelnen, sich selber auszusuchen, wem und wo er zuhört.
Martin
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