26.1.06

Ein Lebensgefühl

Langsam stellt sich bei mir mal wieder mein typisches Lebensgefühl von "Was für ein Stress!" und "Was für ein geiles Leben" ein.
Ich habe in den nächsten anderthalb Wochen: Tübingen - Hannover - Tübingen - Berlin - Hannover - Tübingen und dann am Dienstag EU-Referat und Polnisch-Klausur :-)
Mit dem Referat is ja man wieder toll: Ich brauche einen Aufsatz aus nem Buch, das angeblich ganz toll ist, aber bei den Politologen nicht vorhanden ist. In der Uni-Bib ist es noch ewig ausgeliehen. Dafür hat es aber die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek, die ich dann mal morgen aufsuchen werde, um dieses Buch auszuleihen. Ich hoffe dann nur, dass ich die Theorie über die Europäisierung verstehe...
Heute war die PoWi-Einführungsvorlesung zum Thema Internationale Beziehungen - das waren echt mal spannende Dinge. Ich freue mich richtig auf die Vorlesung nächstes Semester, wenn die bloß nicht so blöde läge.
Gerade kämpfe ich mal wieder ganz schön mit dem Griechisch. Das Übersetzen gestern im Tutorium lief zwar deutlich besser als die beiden Male davor, aber eigentlich reicht das immer noch nicht. Wenn das nix wird mit der Klausur, muss ich halt in den sauren Apfel beißen und noch ein Proseminar in der Alten Geschichte machen. Wobei ich mich gerade frage, ob ich dann für die Zwischenprüfung auch den Schein für das eine Proseminar und die Klausur aus dem anderen Seminar einreichen kann...Studieren ist kompliziert.
Hat jemand Lust mir eine Übersicht zu erstellen über die Lehrerausbildung in den deutschen Bundesländern? Also nach der Frage, welcher Studiengang, erlaubten Fächerkombinationen und Praxisphasen...das nervt nämlich gewaltig!

25.1.06

Typischer Fall von

zu spät ins Bett gegangen gestern. Heute bin ich doch ernsthaft in meiner drei-Mann-Übung in den Sekunden-Schlaf gefallen und das, wo ich schon zu spät gekommen bin (dafür konnte ich nichts) und nächste Woche auch nicht komme. Soviel zum Thema guten Eindruck hinterlassen.
Sehr lustig war aber der Sprechstunden-Besuch bei meiner Dozentin für BRD. Wenn man was über das "Zentrum für Föderalismusforschung" liest, dann denkt man dabei sicher nicht an so ein Gebäude mit winzigen Büros und viel Chaos! Die Dozentin ist echt nett - und sie hat auch super-ehrlich gesagt, dass das Seminar eigentlich Mist ist und dass die Seminarteilnehmer unfähig sind auf einer Metaebene zu diskutieren. Dafür wird das Referat noch ne Menge Arbeit in einer Zeit, die ich nicht habe.
Aber da ja Zeit eine Dimension ist, was ich mir einfach nicht vorstellen kann, müsste das ja zu lösen sein.
Gerade habe ich mir einen Vortrag von nem theoretischen Physiker über den Urknall angehört. Interessant, bloß überhaupt nicht vorzustellen. Ich frage mich, ob das nicht auf Dauer unbefriedigend ist ständig mit Zahlen und Begriffen zu hantieren, die man sich nicht vorstellen kann. Habe ich schonmal gesagt, dass ich finde, dass es Kurse über Naturwissenschaften für Geistes- und Sozialwissenschaftler geben sollte?
Der gute Herr sagte übrigens, dass man mit der Physik genauso erklären kann, wieso es einen großen Plan gibt und wieso nicht. Letztlich bleibt wohl die Frage, ob man an Zufälle glaubt. Vor ner Woche hätte ich ja noch gesagt, es gibt selten Zufälle. Aber eben wurde ich mal wieder so überrascht, dass ich gerade das Gefühl habe, es hängt alles von mir ab. Also weder Zufall, noch Vorherbestimmung. Schlichtweg meine Entscheidung - beängstigend. Da kann man nur alles falsch machen.
Ich meine, es war alles irgendwie einfach und klar - ok, das hätte mir auffallen müssen. Und dann kommt wieder ein Faktor in mein Leben, quasi zurück und ich bin mal wieder völlig verwirrt...da hilft auch keine wirklich rationale oder psychologische Betrachtung.
Es könnte natürlich auch Sein, dass es doch eigentlich klar ist - eine andere Entscheidungsmöglichkeit soll mir nur deutlich machen, dass ich mich entscheiden kann. Oder auch, dass ich mich entscheiden sollte, als Kritik daran, dass ich es nicht tue, sonder einfach schaue, was auf mich zukommt.
Hinterher wird es auf jeden Fall so aussehen...was natürlich das Problem ist!

Ich lasse besser die verwirrten posts und gehe ins Bett. *will nicht schon wieder in der Uni einpennen*

Eigentlich

wollte ich nicht wirklich bloggen, nur zwei kurze Dinge:

Herr von Matt entschuldigt sich, hat aber nichts verstanden.
Meinungsfreiheit ist nie selbstverständlich. Keiner zwingt ihn diesen Job auszuüben. Er hat ihn sich ja wohl selbst ausgesucht. Wenn er gerne Leute manipuliert, dann ist das sein Problem.
Zum Thema Anpinkeln und Verpissen: Jeder Blogger geht auf comments o.ä. ein. Ich habe aber keine Möglichkeit Werbemachern meine Meinung zu sagen - und ich hätte wohl ne Klage am Hals, wenn ich eine Werbeagentur "Klowand" nennen würde.

Nur damit keiner kommt und mir erzählt, ich wäre ja naiv und das hätten die alles einkalkuliert. Der Eintrag vom handelsblatt-blog - der sehr schön zeigt, wieso das nicht überzeugend ist. Wenn man jedes Wort auf die Goldwaage legt, schreibt man nicht sowas.

In meinem BRD-Seminar wurden doch heute tatsächlich von der Referatsgruppe die blogs erwähnt. Zum Thema Medien im politischen System. Wär vielleicht was für das Exposée - so viel Literatur gibts schließlich noch nicht. Man müsste das bloß in den größeren Zusammenhang der Medien und den Theorien da drum herum einbetten.

@Libertas: Ich verpisse mich nicht, sondern mir fehlt grad die Zeit - und ich denke halt nen Moment drüber nach, was ich schreibe auch wenn von Matt mir das nicht abnehmen würde...

21.1.06

das Wochenende und Deutschland

Mal wieder ein Wochenende in Tübingen. Eigentlich müsste ich mich um Tyrtaios oder um die Europäisierung der deutschen Umweltpolitik kümmern, aber stattdessen beschäftige ich mich mit Aufräumen, Putzen, Einkaufen und Kochen. Ich meine, währenddessen ist es ja garnichtmal schlimm. Schlimm ist es, wenn man dann Abends da sitzt und sich fragt, was man eigentlich den ganzen Tag gemacht hat.

Bevor ich zu dem Deutschland-Thema komme, nochmal zwei Fragen, an alle comment-Schreiber und Lurker:
Ist ein Selbstgespräch eine Meinungsäußerung?
Hat es irgendeine Bedeutung, ob ein Selbstgespräch eine Meinungsäußerung ist?
(Die Fragen sind unabhängig voneinander zu sehen.)

Ach ja, liebe Freiheit, wieso bin ich mir eigentlich so sicher, dass du männlich bist?
Ich bezweifele ja überhaupt nicht, dass ich Deutsche bin und dass auch ich gewisse Eigenschaften habe, weil ich in einem deutschen Kulturkreis aufgewachsen bin - deshalb bin ich vielleicht "typisch deutsch". (Aber genauso kann ich "typisch Frau", "typisch Blondine", "typisch katholisch", "typisch hannöversch" oder "typisch Klowand" sein.)
Und dass die deutschen sozialen Sicherungssystem (noch) gut sind, bezweifele ich auch überhaupt nicht. Dieses System, was einfach auf verschiedenen "Verträgen" beruht, kann auch ohne Nation funktionieren. Diese Aufgabe könnte genauso von Europa, von den Bundesländern oder den Kommunen übernommen werden bzw. werden ja teilweise von diesen übernommen. Ja, ich halte es für selbstverständlich Leistungen des Staates in Anspruch zu nehmen und zwar deshalb, weil ich genauso selbstverständlich Steuern zahlen werde, wenn ich Geld verdiene. Aber der Staat ist nicht die Nation und bloß, weil ich Deutsche bin, bin ich noch nicht Deutschland! Wenn ich mich anstrenge, dann tue ich das für mich oder für einige Werte, an die ich glaube - aber sicher nicht für Deutschland.

Mit dem schwarzen, deutschen Staatsbürger ist meine Frage überhaupt nicht beantwortet? Ist der Afrikaner deshalb leistungsfähiger als alle anderen Afrikaner, weil er deutscher Staatsbürger ist? Ich bezwecke erstmal garnichts damit, sondern ich äußere meine Meinung und da ich davon ausgehe, dass meine Leserschaft nicht allzu groß ist (ich äußere meine Meinung trotzdem), hatte ich da auch garkeine Hintergedanken. Vollständige Versöhnung kann meiner Meinung nach erst dann entstehen, wenn für die Menschen die nationalen Grenzen nur noch Verwaltungs- und Sprachprobleme sind.
Mir ist es sehr recht, wenn "die Welt" sich über die Deutschen und ihr "fehlendes" Nationalgefühl wundert. Ich kann trotzdem sagen "typisch deutsch" oder "typisch französisch", weil es nunmal gewisse Kulturunterschiede gibt, aber genauso kann ich sagen "typisch norddeutsch" oder "typisch schwäbisch". Nicht zu vergessen "typisch Frau", "typisch Mann" oder die Menschen in irgendwelche anderen Kategorien einteilen. Wenn "die Welt" Angst davor hat, dann sollen sie mal miteinander reden. Ich kenne auch viele Leute aus dem Ausland, bei denen diese Haltung auf Unverständnis trifft, weshalb sie aber nicht schlechter ist.
Dass sich niemand anders außer den Deutschen mit dem Begriff der Nation so intensiv auseinandergesetzt hat, ist bedauernswert, macht aber die Beschäftigung der Deutschen damit nicht weniger wichtig.

Sozialismus und Nationalismus sind beides eigentlich gute Ideen - nur leider müssten Menschen sie durchführen!

19.1.06

Ich weiß, dass Thema hatte ich schon...

... aber trotzdem:
bei Herrn Scholz findet ihr einen netten Brief, der uns die Meinungsfreiheit abspricht. Was ich toll finde ist, dass ich nur dann meine Meinung äußern darf, wenn ich ein Leser- oder Zuhörerschaft nachweisen kann. Selbstgespräche sind aber schon erlaubt, oder? Aber wer die BILD-Zeitung als Auftraggeber hat, bildet sich wahrscheinlich umso schneller ein, dass die Masse der Leser, was über die Qualität aussagt.
Ich frage mich bloß die ganze Zeit, wo ich diesen Vergleich mit den Klotüren des Internets schonmal gelesen habe.

Dann gibt es auch noch die Gegenkampagne zu "Du bist Deutschland", namens "Das ist Deutschland" Die finde ich zwar seltsam und nicht wirklich überzeugend, aber immerhin teilen sie mein Schicksal, weil sie für's Faxe verschicken abgemahnt wurden.

Dann gibt es auch noch den Artikel der Süddeutschen, die über die Bedeutung von blogs schreibt. Da ich gerade etwas Studium-gespoiled bin, frage ich mich, ob irgendwer über blogs forscht. Also ich fänd es nen spannendes politikwissenschaftliches Thema, ist in solchen Fällen schließlich nichts anderes als ne moderne Form von Partizipation. Früher hat man halt anders protestiert.

16.1.06

Die Griechen...

... waren schon tolle Leute, wenn sie nicht so eine seltsame Sprache gehabt hätten...

"Bei uns nämlich heißt einer, der dem (Politischen) gänzlich fernsteht, nicht ungeschäftig, sondern unnütz..."
Das schreibt Thukydides (2,40) - sorry, das musste ich jetzt einfach mal bloggen, als ich es in einem Aufsatz über Solons Eunomia-Gedicht gelesen hab.

14.1.06

Das mit der Weihnachtsrede...

...habe ich nicht so eingehalten, wie so einiges anderes in der letzten Zeit auch nicht.
Ich versuche gerade rauszufinden, ob mir etwas so wichtig ist, wie es mir gerade vorkommt - und denke darüber nach, wann ein Zufall noch ein Zufall ist.

Heute morgen habe ich Tü verlassen als es noch dunkel war und bin wiedergekommen als es schon wieder dunkel war...strange irgendwie, der Tag kommt einem so lang vor.

Ich habe übrigens ne neue phone-Nummer, die bei mir zu erfragen ist. Die haben es doch tatsächlich geschafft ISDN bei uns einzurichten. Dummerweise kann ich mit meinem Telefon nur angerufen werden und muss zur Zeit über einen anderes Telefon und damit über einen anderen Anschluss raus telefonieren, was ja nicht ganz so Sinn der Sache ist...